Es gibt kaum ein Land, in dem ähnlich viele Marken herauskamen und das so viele unterschiedliche Sammelgebiete anbietet wie Deutschland. Weit über 12.000 Marken und fast 200 Blocks sind im 19.  und 20. Jahrhundert von Deutschland herausgegeben worden. Mit diesem Artikel wollen wir dir einen Überblick über die verschiedenen Gebiete, die du im Deutschland-Katalog findest, geben.

Links findest du den Zeitraum, in dem das Gebiet Briefmarken herausgab und darunter die Inschriften, die Marken dieses Gebietes tragen können.

In der rechten Spalte beschreiben wir die historischen Hintergründe, die zu dem Markengebiet führten. Wenn du diese Hintergründe kennst, wirst du die Marken noch schneller im Katalog finden. Und dein Geschichtslehrer wird auch Augen machen, wenn du dieses Wissen bei passender Gelegenheit einfließen lassen kannst!

Im Anschluss an die historischen Hintergründe beschreiben und bewerten wir das jeweilige Gebiet aus philatelistischer Sicht. Dazu gehört auch die ungefähre Zahl der Marken und Blocks (ohne Unternummern aber mit Dienstmarken). Außerdem vergeben wir ein Prädikat, dass sich speziell an den Möglichkeiten junger Sammler orientiert. Die Prädikate sind sicherlich auch etwas subjektiv und sollen nur einen ersten Eindruck geben:

Zeichen Erklärung Beispiele
+++ Ist besonders empfehlenswert.  Bundesrepublik Deutschland,
Deutsche Demokratische Republik
++ Wird empfohlen.  Alliierte Besetzung (Kontrollratsausgaben), Berlin (West)
+ Wird nicht uneingeschränkt empfohlen.  Deutsches Reich, Danzig, Memelgebiet, SBZ, Französische Zone, Bizone
- In den meisten Fällen nicht empfehlenswert.   
-- Für Normalsammler nicht empfehlenswert.   

 


Teil 1: Bis 1945

Der erste Teil unseres Artikels reicht von den Anfängen der Briefmarke bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.

1849-1871 Altdeutschland

Bayern Bayern-Marke

Sachsen Preussen Württemberg Norddeutscher Postbezirk

altdeutsche Marken: Obere Reihe: Bayern "Wappen" (1867-1911), "Ludwig" (1914-1920), untere Reihe: Sachsen "Wappen" (1863), Preußen "Adler" (1861), Württemberg "Ziffer" (1875-1900), Norddeutscher Postbezirk (1868-1869)

Inschriften:
"Baden"
"Bayern"
"Norddeutscher Postbezirk"
"K. Württ. Post"
"Württemberg"
und andere

Bayern gab 1849 die erste Briefmarke in Deutschland heraus. Zur dieser Zeit gab es in Deutschland eine Vielzahl von Staaten, von denen sich viele zur Herausgabe eigener Briefmarken entschlossen. Eigene Marken gaben lange Jahre lang die folgenden Länder heraus:

  • Baden (bis 1871),
  • Bayern (bis 1920),
  • Helgoland (bis 1890) und
  • Württemberg (bis 1902, Dienstmarken bis 1923).

Die folgenden Länder gaben ebenfalls eigene Marken heraus, übernahmen aber 1868 die Marken des neu gegründeten Norddeutschen Bundes (Norddeutscher Postbezirk):

  • Bergedorf
  • Braunschweig
  • Bremen,
  • Hamburg,
  • Lübeck,
  • Mecklenburg-Schwerin
  • Mecklenburg-Strelitz
  • Oldenburg
  • Preußen,
  • Sachsen,
  • Schleswig-Holstein und Lauenburg sowie
  • Thurn und Taxis (kein Staat, sondern Postverwaltung der meisten Kleinstaaten).

- -  866 Marken, keine Blocks
Diese Gebiete sind überwiegend teuer und fast ausschließlich durch Kauf zu bekommen, wobei Bayern von wenigen Ausnahmen abgesehen einigermaßen erschwinglich ist.

1871-1945 Deutsches Reich

Brustschild PfennigeGermaniaBayern-AufdruckEbert

Sechs Marken aus 70 Jahren Deutsches Reich: oben: "großes Brutschild" (1872, Stempel aus Königsberg (Kaliningrad), heute Russland), "Pfennige" (1875), "Germania" (1900-1922), Aufdruck auf Bayern-Marke (1920), "Reichspräsidenten" (1928-1932)

Inschriften:
"Reichspost"
"Deutsche Reichspost"
"Deutsches Reich"
"Großdeutsches Reich"

Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 ging die Postverwaltung vom Norddeutschen Bund auf die neue Reichspost über. Von den süddeutschen Staaten trat nur Baden dem Deutschen Reich vorbehaltlos bei, Württemberg und Bayern wurde der Beitritt durch einige Sonderrechte versüßt, zu denen auch eine eigene Postverwaltung zählte, die Württemberg 1902 und Bayern erst 1920 aufgab.

Die Revolution 1918 (nach dem ersten Weltkrieg) und die neu gegründete Republik schlägt sich erst 1921 auf neuen Dauerserien nieder. Während der Hochinflation im Jahr 1923 erschienen in einigen Orten Lokalausgaben (Teil II).

Nach der "Machtübernahme" Adolf Hitlers erscheint hingegen noch im selben Jahr (1933) eine Zuschlagsserie mit Werken Richard Wagners und einem neuen Wasserzeichen "Hakenkreuze".

Im Größenwahn wird ab Ende 1943 die Inschrift der Marken auf "Großdeutsches Reich" umgestellt. Das Gebiet endet mit der Kapitulation des Dritten Reichs 1945. Direkter Nachfolger sind die Marken der Kontrollratsausgaben (im MICHEL-Katalog fortlaufend nummeriert).

+ 1087 Marken, 9 Blocks
Dieses zeitlich längste deutsche Sammelgebiet ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, in den Hauptnummern auch für Normalverdiener erschwinglich. Meist sind die gestempelten Marken günstiger als die postfrischen. Die Inflationszeit hält aber eine Reihe sehr teurer gestempelter Marken bereit.

1886-1918 Deutsche Auslandspostämter und Kolonien

Deutsche Post in Marokko Deutsche Post in China Samoa

Einmal um die Welt mit der Deutschen Reichspost: Auslandspostamt Marokko (Germania-Aufdruck 1905), Auslandspostamt China (Germania-Aufdruck 1905) und Kolonie Samoa (Kaiserjacht, 1900)

diverse Inschriften

Um einen reibungslosen Postverkehr mit der Heimat zu gewährleisten, wurden in einigen Gebieten, für die sich das frisch gebackene Kaiserreich Deutschland interessierte, Auslandspostämter gegründet, die zum Teil auch eigene Briefmarken verwendeten:

  • China,
  • Marokko und
  • Türkei.

In geringem Umfang verschaffte sich auch das Deutsche Reich Kolonien, die ab 1893 eigene Briefmarken verwendeten:

  • Deutsch-Neuguinea,
  • Deutsch-Ostafrika,
  • Deutsch-Südwestafrika,
  • Kamerun,
  • Karolinen,
  • Kiautschou,
  • Marianen,
  • Marshall-Inseln,
  • Samoa und
  • Togo.

Im Versailler Vertrag trat das Deutsche Reich seine gesamten Kolonien an die Siegermächte ab. Die letzten Marken erschienen 1919, wurden aber nur noch am Sammlerschalter in Berlin verkauft.

- -  547 Marken, keine Blocks
Die Marken der Auslandspostämter und Kolonien sind zu einem geringen Teil recht preiswert, insgesamt sind sie aber doch erheblich schwieriger zu bekommen und teurer als die des Deutschen Reiches.

1920-1922 Deutsche Abstimmungsgebiete

Allenstein Marienwerder Oberschlesien Schleswig

Marken aus den Abstimmungsgebieten (alle 1920): Allenstein (Ostpreußen, Aufdruck auf deutschen Marken, Marienwerder (Westpreußen, italienischer Druck), Oberschlesien und Schleswig.

diverse Inschriften

Nach der Niederlage des Deutschen Reichs im ersten Weltkrieg wurden mehrere Randgebiete des Deutschen Reichs zunächst abgetrennt und von den Siegermächten verwaltet und später Volksabstimmungen über die Rückkehr zum Reich durchgeführt. Diese Abstimmungsgebiete sind

  • Allenstein (Ostpreußen),
  • Marienwerder (Westpreußen),
  • Oberschlesien und
  • Schleswig.

Hierzu gehört auch das Saargebiet.

-  209 Marken, keine Blocks
Sehr unterschiedlich schwierig zu bekommen, einige Ausgaben sind sehr teuer.

1920-1939 Freie Stadt Danzig

Aufdruck Danzig Danzig Wappen
Danzig Flugpost Danzig Wappen polnische Post

Danzig: (oben) Aufdruck auf "Germania"-Marke (1920), Staatswappen (1921-23), (unten) Flugpost (1923), neue Wappenzeichnung (1924-1939), polnische Post im Hafen Danzig (1929)

Inschriften:
"Danzig"
"Freie Stadt Danzig"

Das Gebiet der Stadt Danzig wurde im Versailler Vertrag vom Reich abgetrennt und zum selbstständigen Staat gemacht. 1939 kam Danzig wieder zum Deutschen Reich.

Im danziger Hafen war ein Postamt der polnischen Post tätig, das den Postverkehr mit Polen abwickelte und eigene Marken hatte.

+ 406 Marken, 3 Blocks
Ein übersichtliches Gebiet, das bis auf drei Marken ("Innendienst", MiNr. 47-49) erschwinglich ist, soweit man mit gefälligkeitsgestempelten Marken Vorlieb nimmt, ** etwas teurer (+/-).

1920-1923 Memelgebiet

Memelgebiet Memelgebiet

Memelgebiet: Französische Marken mit Aufduck "Memel" (1920-23)

Inschriften:
"Memel"
"Memelgebiet"

Im Versailler Vertrag wurde das an Litauen grenzende Gebiet unter französische Verwaltung gestellt. 1923 wurde es bei autonomer Verwaltung an Litauen angegliedert.

+ 237 Marken, keine Blocks
Übersichtlich und über weite Strecken billig, enthält aber doch ein paar teurere Ausgaben.

1920-1935, 1947-1956 Saargebiet und Saarland

Aufdruck auf Germania Freimarke 1921
Schachtanlage
Dauermarke 1948 Heuss 1957

1. und 2. Zeile: Saargebiet (1920-1935): Aufdruck auf Germania-Marken (1920), Freimarke (1921), Schachtanlage (1926).
3. Zeile: Saarland und OPD Saarbrücken (1947-1957): Dauermarke (1948), Bundespräsident Heuss (1957)

Inschriften:
"Sarre",
"Saargebiet",
"Saar",
"Deutsche Bundespost Saarland"

Nach jedem der beiden Weltkriege wurde das heutige Saarland, das damals durch seinen Bergbau große wirtschafltliche Bedeutung hatte, vom übrigen Deutschland abgetrennt.

Das Saargebiet wurde im Versailler Vertrag dem Völkerbund unterstellt, und stimmte 1935 in einer Volksabstimmung zu Gunsten des Verbleibs im Deutschen Reich (Saargebiet).

Nach dem 2. Weltkrieg kam das Gebiet erneut unter französische Besatzung und wurde 1947 wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen (Saarland). 1957 kam es wieder zurück zur Bundesrepublik, hatte aber noch bis 1959 eigene Marken in französischen Franc.

-  492 Marken, 2 Blocks
Bis Anfang der 50er Jahre immer wieder sehr teure Marken (Auktionsware), bei Lokalpatrioten aber sehr beliebt.

1914-1918 Deutsche Besetzungsausgaben im ersten Weltkrieg

Belgien Etappengebiet West Polen Polen
Ob. Ost Rumänien 1 Rumänien 2 Rumänien 3

1. Zeile: Belgien, Etappengebiet West (Belgien), Polen, erneuter Überdruck durch die polnische Post nach Abzug der Deutschen
2. Zeile: Baltikum, und drei Marken für Rumänien.

diverse Inschriften

In den während des ersten Weltkrieges von Deutschland besetzten Gebieten wurden spezielle Marken verwendet, die meistens durch Aufdrucke auf den gängigen Marken der "Germania-"Serie entstanden.

-  86 Marken, keine Blocks
Für Spezialisten geeignet, sehr unterschiedliches Preisniveau.

1938 Sudetenland

diverse Aufdrucke auf tschechoslowakischen Marken

1938 wurde die Tschechoslowakei gezwungen, ihre überwiegend deutsch besiedelten Grenzgebiete (Sudetenland), an Deutschland abzutreten. In einer kurzen Übergangszeit erschienen zahlreiche Überdruckprovisorien, die fast alle teuer sind.

- -  414 Marken, 4 Blocks
Ausschließlich für kapitalkräftige Menschen geeignet.

1939-1945 Deutsche Besetzungsausgaben im zweiten Weltkrieg

Böhmen und Mähren Böhmen und Mähren
Generalgouvernement Warschau Generalgouvernement Warschau Generalgouvernement Warschau

Zeugen deutschen Größenwahns: 1. Zeile: Böhmen und Mähren (Tschechoslowakei), 2. Zeile: Generalgouvernement Warschau (Teile Polens): zunächst Aufdrucke auf Hindenburg-Serie, später eigene Motive.

Ukraine Baltikum
Luxemburg Luxemburg

1. Zeile: "Ukraine"-Aufdruck auf Hitler-Serie, "Ostland"-Aufdruck für das Baltikum. 2. Zeile: "Luxemburg"-Aufdruck auf Hindenburg-Serie und Sondermarken.

diverse Inschriften

Während des zweiten Weltkrieges erschienen in den von Deutschland besetzten Gebieten wiederum eigene Briefmarken. Die einzelnen Gebiete gaben sehr unterschiedlich viele Marken heraus.

-  933 Marken, 4 Blocks
Für Spezialisten mit gut gefüllter Brieftasche interessant. Manche Gebiete (zum Beispiel Generalgouvernement Warschau und Böhmen und Mähren) sind recht preiswert (+). Einige Marken können als Belegexemplare in die Deutschland-Sammlung aufgenommen werden.

1942-1945 Feldpostmarken

Feldpostmarke 1B Feldpostmarke 2B

links: Zulassungsmarke für Luftfeldpostbriefe (1942),
rechts: Zulassungsmarke für Feldpostpäckchen (1942)

Inschriften:
"Luftfeldpost Deutsches Reich"
"Deutsche Feldpost"
und einige andere

Nachdem der kostenlose Feldpostversand eingeschränkt wurde, erschienen mehrere Zulassungsmarken für verschiedene Dienste, von denen nur wenige preiswert sind.

-  17 Marken, keine Blocks
Einige Marken sind umstritten und teuer. Als Anhang für die Sammlung "Deutsches Reich" geeignet.


 Teil II: nach 1945

1923, 1945-1946 Deutsche Lokalausgaben

Lokalausgabe Großräschen Lokalausgabe Plauen

Lokalausgaben aus Großräschen und Plauen

diverse Inschriften

Während der Hochinflation im Herbst 1923 und nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs 1945 kam es in vielen Postämtern zu Briefmarkenmangel. Teilweise wurden einfach mit teilweise primitiven Mitteln eigene Marken "gebastelt", die als Lokalausgaben gesammelt werden.

- -  über 600 Marken
Insgesamt ist das Gebiet der Lokalausgaben wohl kaum "komplett" zu bekommen und mehr etwas für Spezialisten, wenngleich viele Provisorien interessante Zeitdokumente sind und von daher einige ausgewählte Marken in die Sammlung des historisch interessierten Deutschland-Sammlers gehören.

1946-1948 Alliierte Besetzung (Gemeinschafts- oder Kontrollratsausgaben)

1. Kontrollratsserie 2. Kontrollratsserie

Marken der 1. und 2. Kontrollratsserie

Inschrift:
"Deutsche Post"

Nach der Kapitulation des Dritten Reichs 1945 gaben die Besatzungsmächte in Deutschland zunächst in ihren Besatzungszonen eigene Marken heraus (Bizone, französische Zone und SBZ).

Erst 1946 erschienen dann mit den Kontrollratsausgaben wieder einheitliche Marken für alle Besatzungszonen außer der französischen. 1948 endete dieses Gebiet mit Einführung der Deutschen Mark in den westlichen Besatzungszonen.

Durch dieses "Zwischenspiel" gehöhren diese Marken ("Kontrollratsausgaben") gehöhren diese Marken sowohl zu den Vorläufern der Bundesrepublik, Berlins (West) als auch zur DDR.

++  60 Marken, 1 Block
Die Marken sind bis auf wenige fälschungsgefährdete Ausgaben billig. Das kleine Gebiet wird vielfach vernachlässigt, ist aber eine naheliegende Ergänzung der Bundesrepublik-Sammlung!

1945, 1948-1949 Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

Bärenmarke (Berlin und Brandenburg)

"Bärenmarken" für Berlin und Brandenburg (1945)

Mecklenburg-Vorpommern Ost-Sachsen Ost-Sachsen

Mecklenburg-Vorpommern (1945), Ost-Sachsen (Oberpostdirektion Dresden, 1945/46)

Provinz Sachsen Provinz Sachsen Thüringen

Provinz Sachsen (Halle/Magdeburg), Thüringen (1945)

SBZ-Aufdruck SBZ: Köpfe

Gemeinschaftsausgaben für die ganze sowjetische Zone: Maschinen-Aufdruck (1948) und Dauerserie "Köpfe" (1948)

Inschriften:
"Stadt Berlin",
"Post",
"Mecklenburg-Vorpommern",
"Deutsche Post",
"Provinz Sachsen",
"Thüringen",
"Sowjetische Besatzungszone"

In der SBZ erschienen 1945 zunächst verschiedene Marken in den Ländern, die sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit und steigender Preise erfreuen:

  • Berlin und Brandenburg1,
  • Mecklenburg-Vorpommern,
  • Ost-Sachsen,
  • Provinz Sachsen,
  • Thüringen und
  • West-Sachsen

1Die Marken Berlin und Brandenburgs ("Bärenmarken") nehmen eine Sonderstellung ein, da sie von den Alliierten gemeinsam haraus gegeben wurden. Sie werden jedoch von den meisten Sammlern eher zu SBZ gezählt.

In den ersten Monaten nach Kriegsende erschienen besonders in der SBZ viele Lokalausgaben.

1946 bis 1948 wurden die Kontrollratsausgaben verwendet, nach der Währungsreform in der SBZ erschienen dann einheitliche Marken für die ganze SBZ. Das Gebiet endet mit der Gründung der DDR.

- 239 Marken, 6 Blocks
Ein schwieriges Gebiet, das von vielen Spezialisten bearbeitet wird. Schon in den Hauptnummern nicht gerade billig, gehört aber eigentlich zu einer DDR-Sammlung dazu.

1945-1949 Französische Zone

Französische Zone (allgemeine Ausgabe) Französische Zone (Baden) Französische Zone (Rheinland-Pfalz)

Drei typische Marken der französischen Zone: Allgemeine Ausgabe (1945), Baden (1947-1949) und Rheinland-Pfalz (1947-1949).

Inschriften:
"Zone Françaises Briefpost",
"Baden",
"Rheinland-Pfalz",
"Württemberg"

Zunächst erschien eine allgemeine Ausgabe für alle Länder der französischen Zone inklusive des Saarlandes, die 1947 von den folgenden Landesausgaben

  • Baden,
  • Rheinland-Pfalz und
  • Württemberg-Hohenzollern

abgelöst wurden. Die Kontrollratsausgaben kamen in der französischen Zone nicht zum Verkauf. 1949 traten diese Länder der Bundesrepublik Deutschland bei.

- 174 Marken, 4 Blöcke
Übersichtliche Gebiete, die aber nur durch Kauf komplett zu kriegen sind und häufig nicht ganz billig sind. Als Vorgänger der Marken der Bundesrepublik mit der Bizone fast gleichrangig.

1945, 1948-1949 Amerikanische und Britische Zone (Bizone)

AM Post Bandaufdruck Bauten

"AM Post" (1945), "Bandaufdruck" (1948), "Bauten" (1948)

Inschriften:
"AM Post Deutschland",
"Deutsche Post"

Amerika und Großbritannien verfolgten von Anfang an eine gemeinsame Besatzungspolitik, die auch dazu führte, dass einheitliche Marken ("AM Post") verwendet wurden, wenngleich die Marken der amerikanischen und britischen Zone kleine Unterschiede aufweisen.

In den ersten Monaten nach Kriegsende erschienen in der Bizone einige Lokalasugaben, wenn gleich in weitaus geringerem Umfang als in der SBZ.

1946 bis 1948 wurden die Kontrollratsausgaben verwendet. Nach der Währungsreform 1948 erschienen diese Marken mit Posthornaufdrucken und schließlich die berühmte Bautenserie.

Die Bizone ging in der Bundesrepublik Deutschland auf.

+ 110 Marken, 1 Block
Gehört eigentlich zur Bundesrepublik-Sammlung dazu, was auch die fortlaufende Nummerierung im MICHEL-Katalog deutlich macht. Enthält einige teure Marken bei den AM-Post-Ausgaben, sonst ++.

1949-1990 Deutsche Demokratische Republik (DDR)

Wilhelm Pieck Fünfjahresplan Walter Ulbricht

Erste DDR-Dauerserie (Wilhelm Pieck, 1950-1958), "Fünfjahrplan" (1953-1959), Walter Ulbricht (1961-1972)

Leuchttürme Neue Wache Meissen

Nur eine der vielen schönen Motivmarken der DDR: "Leuchttürme" (1974), Dauerserie "Aufbau in der DDR" (1973-1981), "Bauwerke" in DM (1990)>

Inschriften:
"Deutsche Post",
"Deutsche Demokratische Republik",
"DDR"

1949 wurde auf dem Gebiet der SBZ die DDR gegründet. Sie trat 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei. Am 2.10.1990 erschienen letztmalig Marken der DDR.

+++  3201 Marken, 95 Blocks
Die Marken sind überwiegend ansprechend gestaltet und auch leicht auf dem Tauschweg erhältlich, wenngleich die ersten Jahre schwieriger sind und wohl durch Kauf erworben werden müssen. Die große Zahl der Marken (teilweise ohne Jahreszahlen!) macht das Gebiet aber etwas unübersichtlich. Insgesamt ein schönes Gebiet für Sammler aus "Spaß an der Freude" wie Philatelisten mit Forschungs- und Spezialisierungsdrang.

1948-1990 Berlin (West)

Schwarzaufdruck Stadtbilder II Bedeutende Deutsche

Berlin Schwarzaufdruck (1948), Stadtbilder II (1956), Bedeutende Deutsche (1961)

Verkehrsmittel I IFA 1981

Verkehrsmittel II (1971), Internationale Funkausstellung (1981)

Inschriften:
"Deutsche Post",
"Deutsche Post Berlin",
"Landespost Berlin",
"Deutsche Bundespost Berlin"

Die Währungsreform in der Bizone und der französischen Zone galt nicht in den Westsektoren Berlins. Die drei Tage nach der westlichen Reform in der SBZ durchgeführte Währungsumstellung sollte jedoch für ganz Berlin gelten, was die Westalliierten mit der Einführung der D-Mark in Berlin (West) beantworteten. Ab Ende 1948 galt in Berlin (West) ausschließlich die westliche D-Mark. Damit war die politische Teilung Berlins besiegelt. Sie dauerte bis 1990 an, als Berlin gleichberechtigtes Land der Bundesrepublik Deutschland wurde.

+ 879 Marken, 8 Blöcke
Für Berliner schon fast ein "Muss". Wer auf Berliner Tagesstempel Wert legt, hat aber ein schwieriges und teures Gebiet, ** sammeln ist eher billiger. Die Anfangsjahre sind teuer und nur durch Kauf zu bekommen, ebenso einige der späteren Ausgaben.

seit 1949 Bundesrepublik Deutschland ("Bund")

Posthorn Heuss

"Klassische" Bund-Dauerserien: Posthorn (1951), Heuss (1954)

Europa Frauen

Europamarke 1960, Frauenrechtlerinnen (1974)

Einheit Frauen

Deutsche Einheit (1990), "Frauen der deutschen Geschichte" (1990)

Inschriften:
"Deutsche Post"
"Deutsche Bundespost"
"Deutschland"

1949 wurde die Staatsgründung in der Bizone und der französischen Zone des faktisch bereits getrennten Deutschlands vollzogen.

1990 trat die DDR der Bundesrepublik bei und das Land Berlin wurde zum gleichberechtigten Land.

++/+++ etwa 3000 Marken, 80 Blöcke (Stand 12/2012)
Gestempelt auch bei guter Qualität ab 1954 ziemlich problemlos bei entsprechendem Tauschmaterial einzutauschen. Die Vorjahre müssen aber teilweise gekauft werden, was bei guter Planung auch für Normalverdiener möglich ist. Für Gestempelt-Sammler ist die Belastung durch Neuheiten vertretbar. Postfrisch ist (fast) alles teurer (+), besonders bei den Anfangsjahren und den Neuheiten.